Abschied von Pfarrer Tileman Wiarda – Dank für Einsatz, Offenheit und Mut

Mit einer feierlichen Andacht in der Nikolaikirche wurde am gestrigen Sonntag Pfarrer Tileman Wiarda aus seinem Dienst im Pfarrsprengel Jüterbog-Kloster Zinna verabschiedet. Viele Gemeindemitglieder, Wegbegleiter und Freunde waren gekommen, um sich persönlich zu bedanken – für seinen unermüdlichen Einsatz, seine klaren Worte und seinen offenen Geist.

Pfarrer Wiarda übernahm seine Aufgabe zunächst 2018 in Kloster Zinna, bevor er später auch die Verantwortung für Jüterbog übernahm. Mit ihm gewann der Pfarrsprengel eine theologisch fundierte, weltoffene und gleichzeitig tief im lokalen Leben verwurzelte Stimme. Schnell wurde er nicht nur als Prediger, sondern auch als Gestalter des kirchlichen und gesellschaftlichen Miteinanders sichtbar.

Die Reihen in der Nikolaikirche Jüterbog waren zur Andacht gut gefüllt.
Zur Andacht waren die Reihen in der Nikolaikirche gut gefüllt.

Kirche als Ort des Mutes und der Offenheit

In einer Zeit gesellschaftlicher Spannungen und politischer Polarisierung war Tileman Wiarda nicht der Pfarrer der leichten Worte. Er suchte den Dialog, auch wenn dieser unbequem war – mit Jugendlichen, Skeptikern, Engagierten, Kirchenfernen und Andersdenkenden. Er stärkte die Rolle der Kirche als Raum des Gesprächs und als moralische Instanz, ohne den Zeigefinger zu heben. Gleichzeitig bekannte er klar Farbe, wenn es um die Verteidigung von Menschenwürde, Demokratie und Respekt ging – etwa im Umgang mit populistischen Angriffen auf die Kirche und ihre Vertreter. Anstatt sich zurückzuziehen, setzte er auf die Kraft der Gemeinschaft, auf das solidarische Zusammenstehen. Die Landeskirche EKBO stellte sich hinter ihn. Und viele Menschen vor Ort taten es ebenfalls.

Trotz mancher Herausforderungen war Wiarda stets präsent und offen für die Anliegen der Menschen. So erinnert sich auch der Förderverein Kloster Zinna e.V. mit Dankbarkeit an die Zusammenarbeit:

„Wir lernten ihn als ehrlichen und klugen Gesprächspartner kennen, der trotz aller Aufgaben immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen hatte. So stellte er z.B. das Konversenhaus für viele unserer Veranstaltungen zur Verfügung.“

Sybille, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins

Gemeinsam begonnene Projekte – einige davon noch in der Vorbereitung – sollen nun hoffentlich mit einer Nachfolge fortgeführt werden. Die Spuren, die Tileman Wiarda hinterlässt, reichen über das rein Kirchliche hinaus: Er verstand es, Kirche als sozialen Raum zu öffnen, als Ort des Dialogs und als Impulsgeberin für gesellschaftliche Entwicklungen.

Tileman Wiarda nach der Andacht.
Tileman Wiarda nach der Andacht in der Nikolaikirche Jüterbog.

Ein Pfarrer für die Menschen – mit Ecken, Haltung und Herz

Wer Pfarrer Wiarda erlebt hat, erinnert sich an einen Menschen mit klarem Profil: kein Pfarrer zum Wegducken, sondern einer, der sich zeigt. Mit dem Herzen bei den Menschen, mit wachem Geist im gesellschaftlichen Diskurs, mit offener Tür und geerdetem Glauben. Dass ihm das nicht immer leicht gemacht wurde, ist bekannt. Dass er dennoch blieb, wirkte, zuhören konnte und präsent war, verdient besonderen Respekt. Der Förderverein Kloster Zinna e.V. bringt es in seinem Abschiedsgruß auf den Punkt:

„Lieber Tileman Wiarda, wir bedanken uns ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit und wünschen Dir auf Deinem weiteren Weg alles erdenklich Gute – viel Kraft, offene Türen und Menschen, die Deinen Einsatz zu schätzen wissen.“

Andreas, Vorsitzender des Fördervereins

Mit seinem Abschied verliert die Region einen Pfarrer, der Spuren hinterlässt. Nicht nur in Predigten, Protokollen oder Projekten – sondern in den Herzen vieler Menschen.

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