Wie in jedem Ort war der Sportplatz von Kloster Zinna schon immer ein Ort von sportlichen Feiertagen wie natürlich auch von Abstiegs-Tragödien. Über Jahrzehnte wurde hier dem runden Leder hinterhergejagt. Die unterschiedlichen Generationen tobten sich beim SV Einheit Kloster Zinna aus. Leider änderte sich dies schrittweise nach der Jahrtausendwende. Aufgrund des demografischen Wandels, höherer beruflicher Belastung sowie eines veränderten Freizeitverhaltens standen mit den Jahren immer weniger Spieler zur Verfügung. Nach der Saison 2016/17 musste aufgrund von Spielermangel das Herzstück des Vereins – die erste Herrenmannschaft – aus dem Spielbetrieb genommen werden. Mit der B-Jugend folgte nur ein Jahr später die letzte Jugendmannschaft des SV Einheit. Seither wurde nicht mehr auf dem Platz hinter dem Sandgarten gekickt.
Es war eine schöne Sportanlage. Neben dem Hauptplatz gab es zu Trainingszwecken noch einen etwas kleineren Nebenplatz, der sich auch ausleuchten ließ. Zwischen den beiden Plätzen gab es ein Beachvolleyballfeld sowie eine kleine Imbissbude, aus der zu den sportlichen Duellen Kaffee und Bockwürste gereicht wurden. Eine Baracke – die Anfang der 90er Jahre aus Baucontainern errichtet und von den Vereinsmitgliedern in Eigeninitiative durch Erneuerung der Außenfassade, des Sanitärbereichs und eines Teils der Umkleiden erweitert wurde – am Nebenplatz diente als Umkleidekabine.
Im Grunde war alles da, was es für vernünftigen Dorffußball und anschließenden Siegesfeiern braucht. Doch mit dem Ende des SV Einheit Kloster Zinna übernahm zusehends die Natur die Kontrolle über den Platz. Das Gras wuchs und das Unkraut sprießte. Zwar formierte sich eine Gruppe von Einwohnern, die die Sportlerbaracke weiterhin nutzen wollte, und auch die damalige Ortsvorsteherin Gabriele Schröder war sehr bemüht, Räume für Jung und Alt am Sportplatz zu schaffen, doch dazu kam es leider nicht. Die Stadt Jüterbog hatte eine bauliche und technische Prüfung für eine Umnutzung angekündigt, um zu schauen, ob diese den heutigen Anforderungen an ein öffentliches Gebäude entsprechen. Passiert ist danach jedoch nichts, bis vor etwa zwei Jahren ein Hundesportverein die Fläche pachtete und diese wieder auf Vordermann brachte. Seither sieht die Anlage zwar wieder gepflegt aus, steht jedoch den Einwohnern nicht mehr für sportliche Aktivitäten zur Verfügung.
Neben den Spielen des SV Einheit Kloster Zinna gab es auch regelmäßig Festlichkeiten auf der Anlage. So wurde zum Beispiel bis in die 90er Jahre das Hexenfeuer unter Anteilnahme vieler Gäste entzündet. Vielleicht fällt die Anlage eines Tages wieder an den Ort zurück und wird dann wieder von den Einwohnern für Sportveranstaltungen und Feierlichkeiten genutzt.
