Einst gab es in Kloster Zinna eine Badeanstalt im Verlauf der Nuthe. Sie bestand etwa von Mitte des 19. Jahrhundert bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts und war eine wichtige Einrichtung für die Bewohner der Umgebung.
Damals wurde die Stadtmühle noch mit Wasserkraft betrieben, wofür die Nuthe aufgestaut wurde. Dadurch entstand ein größerer See, der sich ungefähr zwischen dem heutigen 90-Grad-Knick der Nuthe und der darauffolgenden Nuthe-Brücke erstreckte. Dieser See war so groß, dass man ihn mit Ruderbooten befahren konnte.
Durch diese Aufstauung bildete sich weiter flussaufwärts ein zusätzlicher Teich, der als Badeanstalt genutzt wurde. Diese befand sich etwa hinter den Gärten der heutigen Jüterboger Straße 33 bis 37. In einer Zeit, in der fließendes Wasser in Privathaushalten noch eine Seltenheit war, diente diese Badeanstalt nicht nur der Erholung, sondern auch der Körperhygiene.

Die Badeanstalt wurde regelmäßig genutzt, bis es zu einem folgenschweren Ereignis kam: Die Nuthe brach durch, der aufgestaute See lief aus, und es blieb nur eine große, schlammige Kloake zurück. Zeitzeugen berichten, dass sie als Kinder dennoch ihren Spaß hatten und völlig verschlammt nach Hause kamen – was ihnen dort jedoch nicht wenig Ärger einbrachte. Da der Stausee nicht wiederhergestellt wurde und die Stadtmühle auf Elektroantrieb umgestellt wurde, bedeutete dies auch das endgültige Ende der Badeanstalt.
Aufruf zur gemeinsamen Recherche
Wir möchten mehr über diese längst vergangene Badeanstalt erfahren und suchen nach weiteren Informationen:
- Wann genau wurde die Badeanstalt eröffnet?
- War sie für alle Menschen zugänglich oder gab es bestimmte Vorschriften, etwa eine damals übliche Trennung von Männlein und Weiblein beim Baden?
- Wann ereignete sich der Durchbruch der Nuthe, der zur Trockenlegung des Stausees führte?
- Gibt es möglicherweise noch alte Fotos, Zeitungsberichte oder persönliche Erinnerungen an diese Badeanstalt?

Vielleicht finden sich in Familienalben noch alte Aufnahmen, oder es gibt mündliche Überlieferungen, die uns helfen können, das Bild dieser vergangenen Zeit weiter zu vervollständigen.
Falls jemand Informationen, Dokumente oder Bilder besitzt, würden wir uns über eine Kontaktaufnahme sehr freuen! Diese kann zum Beispiel über unsere Regina Guderjahn oder per Mail an Stephan Trosien (stephan.trosien@googlemail.com) erfolgen.